Anna Högbergs Band Attack steht für musikalische Überfälle und spannungsgeladene Ruhe: Musik, an der auch Tom Waits Gefallen fände.  // Tickets

 

Attack, das Stück, das heisst wie die Band, beginnt erst mal überhaupt nicht überfallartig. Eher klingt es nach geheimen Kriegsvorbereitungen im Keller. Das Piano rumpelt tief, gedämpft geht der Bass auf Zehenspitzen. Allmählich kommt ein Saxofon hinzu, Klingen werden geschliffen.

 

Fünf Minuten später stehen wir im offenen Feld, ein Gemetzel ist im Gang. Hier werden keine Gefangenen gemacht, und gekämpft wird mit offenem Visier. Kein Zweifel: Der Angriff wird erfolgreich sein.

Attack, das Stück, das heisst wie die Band, zeigt beispielhaft deren Qualitäten: Die Saxofonistin Anna Högberg und ihre fünf Mitstreiterinnen wissen, wie man Spannung erzeugt. Tom Waits hätte seine Freude an dieser Musik. Die atmosphärischen Passagen wirken beängstigend und erregend.

So sollten Nachtspaziergänge durch Grossstadt-Parks vertont werden: Jeden Schritt kann etwas passieren.

Und wenn was passiert, dann knallts. Drei Saxofone, Piano, Bass und Drums lancieren energische und impulsive Angriffe auf Modern und Free Jazz. Dabei wirkt das nie kraftmeierisch, das Zusammenspiel geht nie vergessen. Das zeigt sich auch live sehr gut:

(Wörter und Phrasen, die in diesem Text nicht vorkommen: «Frauenband», «der kleine Unterschied», «Männerdomäne Jazz», «angenehme Abwechslung», «erfrischend weiblich», «Du, das hört man ja gar nicht!»)

// Tickets